Generell fühle ich mich in der klassischen Musik am wohlsten. Sollte der Schüler eher an Jazzmusik interessiert sein, bin ich nicht der Richtige. Außerdem erwarte ich, dass der Schüler mindestens ein E-Piano zu Hause hat. Keyboards können ein Klavier nicht ersetzen und selbst kleinste musikalische Aufgaben lassen sich auf dem Keyboard nicht umsetzen. Für den Schüler wäre es extrem frustrierend, wenn er vom Unterricht nach Hause kommt und nichts von dem umsetzen kann, was im Unterricht besprochen wurde. Selbst wenn man das Klavierspiel nur testen möchte, sollte man sich entweder ein E-Piano ausleihen oder ein Klavier mieten. Das ist einfach möglich und relativ günstig.
Als Klavierlehrer besteht meine Aufgabe darin, das Klavierspielen beizubringen. Wichtiger Bestandteil dabei ist, die Freude am Klavierspiel zu vermitteln bzw. zu fördern und darüber hinaus die Fähigkeiten des Schülers und der Schülerin individuell herauszuarbeiten und zu entwickeln. Wie schnell sich der Schüler dabei entwickelt, hängt von vielen Faktoren ab. Das regelmäßige Üben scheint der offensichtlichste zu sein.
Je mehr man übt, desto besser wird man. Als Lehrer möchte ich den Schüler voranbringen, unabhängig davon, wie viel er übt. Es könnte zum Beispiel sein, dass der Schüler gar nicht die Möglichkeit hat, regelmäßig zu üben, aber trotzdem klavierspielen und etwas Neues lernen möchte. Mein Anliegen ist es, das Klavierspiel in seiner Gesamtheit zu erfassen und dem Schüler zu vermitteln. In meinen Klavierunterricht lasse ich daher verschiede Aspekte mit einfließen. Dazu gehören u.a.
Je weiter der Schüler voranschreitet, desto intensiver lässt sich an manchen Stücken arbeiten. Schließlich geht es nicht nur darum, verschiedene Tasten in der richtigen Reihenfolge zu betätigen, sondern auch um das Musik-Machen, etwas musikalisch auszudrücken. Die Arbeit an musikalischen Feinheiten und Details, die Ausarbeitung eines schönen, ausgewogenen Klanges und das Einbauen von besonderen, musikalischen Raffinessen sind das, was die Musik zum Leben erweckt und zu etwas Besonderem macht. Vergleichbar mit dem Erzählen einer Geschichte. Wir alle kennen spannende Geschichten, die aber auch langweilig sein können, je nachdem wie sie vermittelt wird. Eine Geschichte vorzulesen ist das eine; ihr dabei auch Leben einzuhauchen etwas ganz anderes.
Mit Neueinsteigern verwende ich üblicherweise ein Klavierbuch, das den Unterricht während der Anfangszeit begleitet. Im späteren Verlauf werden die Stücke nach Interesse und Fähigkeiten ausgesucht. Ich freue mich immer, wenn Schüler eigene Wünsche äußern, da es immer schön ist, Stücke zu spielen, die man mag.
Allerdings sollte man eines nicht vergessen: Klavierspielen ist nicht einfach und erfordert Fleiß, Geduld und Ausdauer. Es ist zeitaufwendiger und anstrengender als z. B. sportliche Aktivitäten, die man 1x pro Woche betreibt. Sobald es die ersten Schwierigkeiten zu bewältigen gilt oder klar wird, dass sich der Fortschritt nur mit mehr Aufwand einstellt, können einen Zweifel befallen. Das sind die Momente, in denen das Klavierspiel schnell keinen Spaß mehr machen und man schnell ans Aufgeben denken könnte.
Man muss sich immer wieder die kleinen Fortschritte vor Augen führen. Daran denken, dass sich das Können nur schleichend entwickelt. Sich darüber im Klaren sein, dass sich die Mühe und das Vertrauen zu dem Lehrer zu einem späteren Zeitpunkt auszahlt. Spätestens dann, wenn man feststellt bzw. das Gefühl hat, dass man vorankommt, etwas erreicht hat und durchaus auch das eigene Können über dem anderer liegt. "Die Mühe hat sich gelohnt".
Das Instrumentalspiel ist eine Investition in die eigene Persönlichkeit. Es fordert einiges und gibt, fördert und bedeutet dafür umso mehr:
Mein Unterricht, der alldem dienen soll, hört nicht auf, wenn die Unterrichtszeit beendet ist. Besonders mit erwachsenen Schülern besteht auch außerhalb des Unterrichts ein Informationsaustausch, sobald sich während des Übens die eine oder andere Frage ergibt. Zu häufig kommt es vor, dass das Üben ohne System und Strategie erfolgt, obwohl es immer effizient sein wird, wenn dem Üben eine Struktur und ein Plan zugrunde gelegt wird. Diese und andere Hilfestellungen leiste ich außerhalb des Unterrichtes.
Ich erstelle regelmäßig Arbeitsblätter und Übepläne, die auf das Stück und den Schüler abgestimmt sind. Der Schüler muss geleitet werden, auch wenn der Lehrer nicht anwesend ist. Denn wie oft erlebt man, dass dem Schüler nicht gezeigt wird, wie er alleine üben bzw. lernen soll!
Die Erfahrung bestätigt mich in dieser Herangehensweise. Es ist meine Aufgabe und Herausforderung, dass deine Investition in mich auch mit einem besonderen, erhöhten Mehrwert für dich einhergeht.